implantate
Die Implantologie ist der zahnmedizinische Fachbereich, der sich mit dem Setzen von Zahnimplantaten und der anschließenden Versorgung mit implantatgetragenem Zahnersatz („Implantatprothetik“) beschäftigt.
Um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen, bedarf es einer genauen Planung des Implantats mittels Röntgentechnik und Modellen des Kiefers, abgestimmt auf den angedachten Zahnersatz. Sowohl das Setzen des Implantats als auch dessen prothetische Versorgung kommen für ein optimales Ergebnis aus einer Hand – Herr Dr. Wilke verfügt auf diesem Gebiet über einen reichen Erfahrungsschatz und eine hohe fachliche Kompetenz und führt die Bezeichnung „Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie“ der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI).
Auf den nachfolgenden Seite können Sie die wichtigsten Informationen über Zahnimplantate nachlesen. Für eine individuelle Beratung vereinbaren Sie gern einen Termin unter 0451 21512.
Aufbau von Zahnimplantaten
Zahnimplantate sind schraubenförmige künstliche Zahnwurzeln aus Titan oder Keramik, die anstelle der natürlichen Zahnwurzel in den Kieferknochen eingebracht werden. Während der Einheilphase wächst das Implantat fest in den Knochen ein (sog. „Osseointegration“) und bietet eine dauerhafte, stabile Basis für Zahnersatz.
Das zweiteilige Zahnimplantat besteht aus dem in den Knochen eingeschraubten Implantatkörper und einem Befestigungsteil („Abutment“). Dies dient als Verbindung für die Befestigung der festsitzenden Prothese, z. B. einer Krone, oder die Verankerung von herausnehmbaren Prothesen, z. B. einer Teleskopprothese.
Vorteile von Zahnimplantaten
Zahnimplantate können verlorene Zähne perfekt ersetzen, sie bieten die Funktion fester Zähne und unterscheiden sich auch optisch nicht von natürlichen Zähnen.
Ein besonders großer Vorteil ist, dass die verbleibenden eigenen Zähne nicht als Haltezähne für Zahnprothesen geschliffen werden müssen und darüber hinaus durch die zusätzliche Unterstützung durch die Implantate entlastet werden und daher häufig selbst länger gehalten werden können.
Wenn keine eigenen Zähne mehr vorhanden sind, sorgen Implantate dafür, dass die Prothesen fest an ihrem Platz gehalten werden. Dies erhöht ihre Funktionalität, beispielsweise beim Abbeißen, Kauen und Sprechen, im Vergleich zu herausnehmbaren Lösungen. Im Gegensatz zu einer Zahnprothese wird der mit Zahnverlust verbundene Knochenverlust durch ein Implantat verhindert.
Knochenaufbau
Die Notwendigkeit eines Knochenaufbaus entsteht immer dann, wenn der Zustand des Kiefers es nicht ermöglicht, ein Implantat sofort zu platzieren. Oft verringert sich das Knochenangebot nach Zahnverlust oder nach Entzündung des Kiefers, so dass nicht mehr genügend Knochenvolumen für die Platzierung eines Implantats vorhanden ist. In solchen Fällen ist es notwendig, durch Aufbau des Knochens ein ausreichendes Implantatbett zu schaffen. Je nach Situation können hierfür Knochenersatzmaterialien oder die eigenen Knochen des Patienten verwendet werden. Wir beraten Sie gerne individuell.
Ablauf der Implantation
Zunächst wird eine lokale Betäubung („Betäubungsspritze“) zur Schmerzausschaltung im OP-Gebiet vorgenommen. Nach Eröffnung des Zahnfleischs an der gewählten Stelle wird der Kieferknochen mit wassergekühlten Spezialbohrern für die Aufnahme des Implantats vorbereitet. Dabei wird, auch unter Zuhilfenahme von Bohrschablonen, ein in Position, Breite und Länge präzise mit der geplanten Implantatgröße und -stellung übereinstimmender Knochenkanal geschaffen, in welchen der Implantatkörper nach einer Röntgenkontrolle eingeschraubt wird. Das Eindrehen des Implantatgewindes in den Knochenkanal sorgt für einen festen Halt („Primärstabilität“) und ist eine Voraussetzung für die anschließende Einheilung. Zuletzt erfolgen der Verschluss des Implantats mittels einer Verschlussschraube und die Naht des Zahnfleischs. Nach dem Eingriff gilt es, einige Verhaltensregeln zu beachten, um eine rasche Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu vermeiden.
Postoperativer Verlauf
Am Tag der Implantation kann ein mäßiger Knochenschmerz auftreten, welcher mit einfachen Schmerztabletten ausreichend behandelt werden kann und am Folgetag abklingt.
Das Weichgewebe im OP-Gebiet schwillt nach dem chirurgischen Eingriff an. Um die Schmerzen und die Schwellung möglichst gering zu halten, sollte daher auseichend gekühlt werden. Kühlkissen und eine Anleitung zu Kühlintervallen und –dauer erhalten Sie nach dem Eingriff von uns. Darüber hinaus ist körperliche Schonung wichtig – darüber, welche Tätigkeiten Sie für einige Tage unterlassen sollten, informiert Sie unser Merkblatt ausführlich.
Eine weitere Frühkomplikation sind Wundheilungsstörungen, die durch das Zusammentreffen verschiedener begünstigender Faktoren auftreten können. Zunächst kommen in der Mundhöhle natürlicherweise Bakterien vor, die die Wunde besiedeln und die Heilung behindern können. Zigaretten rauchen hat einen negativen Einfluss auf den Heilungsprozess, so dass bei Rauchern Wundheilungsstörungen deutlich häufiger auftreten.
Zu den vorbeugenden Maßnahmen gehören daher die Anwendung desinfizierender Mundspüllösungen, die Gabe eines Antibiotikums während des Eingriffs und der strikte Verzicht auf das Rauchen.
Risiken von Zahnimplantaten
Wie jeder operative Eingriff birgt auch die Zahnimplantation Risiken, daher wird jeder Patient vor der Behandlung in einem Gespräch über die Risiken der Implantation aufgeklärt und muss schriftlich sein Einverständnis geben. Mit entsprechender Vorbereitung und sorgfältiger Durchführung des Eingriffs treten die im Folgenden genannten Komplikationen beim Setzen eines Zahnimplantats jedoch selten auf.
Eine mögliche Komplikation bei Implantation im Unterkiefer ist die Beschädigung des Unterkiefernervs im Seitenzahnbereich, in deren Folge es zu einem Taubheitsgefühl in der Lippe und am Kinn auf der betroffenen Seite kommen kann. Diesem Risiko wird durch Röntgenuntersuchungen in der Planungsphase und während der OP zur Kontrolle der Bohrlänge und des Abstands zum Nerven begegnet.
Im Oberkiefer besteht dagegen das Risiko einer Kieferhöhlenverletzung, da besonders im Seitenzahngebiet unterhalb der Kieferhöhle eine geringe Knochenstärke vorhanden ist. Abhilfe kann hier die Durchführung eines sogenannten Sinuslifts schaffen, bei dem der Kieferhöhlenboden angehoben und dadurch mehr Raum für die Länge des Implantats geschaffen wird.
Weitere Risiken bestehen in der Beschädigung der Zahnwurzeln benachbarter Zähne durch Anbohren oder in der Durchbohrung des Knochens („Perforation“). Um diese Komplikationen zu vermeiden, wird eine sorgfältige Planung der Implantation mit Hilfe der Röntgendiagnostik, die Verwendung einer Bohrschablone und das intraoperative Kontrollröntgen durchgeführt.
In ca. 1-2% der Fälle schließlich gelingt die Implantation nicht, weil sich während der OP die Knochenstruktur als zu brüchig erweist oder eine nicht restlos ausgeheilte Entzündung festgestellt wird, wodurch das Implantat jeweils nicht ausreichend stabil eingebracht werden kann.
Zu den Risiken nach zunächst erfolgreicher Implantation gehören auch Spätkomplikationen wie die sogenannte Periimplantitis, eine Entzündung des Implantationsgebietes aufgrund einer tiefen Wundinfektion, in deren Folge es zu Knochenabbau und sogar Verlust des Implantats kommen kann.
Sinuslift und Knochenaufbau
Sinuslift und Knochenaufbau sind unterstützende Maßnahmen, die dazu dienen, suboptimale anatomische Bedingungen so zu verbessern, dass ein für den geplanten Zahnersatz ausreichend großes, stabiles Implantat gesetzt werden kann.
Beim Sinuslift vor Implantation im Oberkiefer wird der Boden der Kieferhöhle angehoben, um mehr Raum für die Länge des Implantats zu schaffen, in diesen Raum wird Knochenersatzmaterial eingebracht, welches sich in der Heilungsphase mit dem natürlichen Knochen stabil verbindet.
Der Knochenaufbau dient auch an anderer Stelle der Vermehrung des Platzangebots im Knochen, um ein ausreichend langes Implantat stabil einbringen zu können.
Diese beiden Maßnahmen können ebenfalls Komplikationen nach sich ziehen. Beim Sinuslift kann bei unbemerkter Verletzung der Membran, die die Abgrenzung zur Kieferhöhle gewährleistet, Knochenersatzmaterial in die Kieferhöhle gelangen und dort eine Entzündung verursachen.
Nach dem Knochenaufbau besteht, wie bei der Implantation selbst, das Risiko einer Infektion durch Mundhöhlenbakterien, welche die Entfernung des Knochenaufbaus notwendig machen kann. Durch die Vermehrung des Knochenvolumens kann zudem die Heilung des Zahnfleisches durch mögliche Spannungen gestört sein.
Lebensdauer von Zahnimplantaten
Die Lebensdauer eines Implantats ist grundsätzlich nicht eingeschränkt, Zahnimplantate können ein Leben lang halten. Untersuchungen der letzten 25 Jahre zeigen, dass 10 Jahre nach der Einheilung mehr als 90% der Zahnimplantate noch in Funktion in der Mundhöhle sind.
Es gibt mehrere Faktoren, die der Implantatträger teilweise selbst beeinflussen kann, die zu einer langen Lebensdauer von Zahnimplantaten beitragen.
Zunächst ist eine ausreichende Knochenmenge mit dichter Knochenstruktur der wichtigste Faktor für ein langlebiges Implantat und die Belastung durch den aufgesetzten Zahnersatz muss angemessen sein und darf den Implantatpfeiler nicht überlasten. Weiterhin muss das Implantat entzündungsfrei bleiben – hier kann der Patient selbst den größten Beitrag leisten:
Eine gute Mundhygiene und Implantatpflege ist unerlässlich, dieses gesund zu halten. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung und zahnärztliche Kontrolle helfen, Ablagerungen zu entfernen und Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Liegen zusätzliche Risikofaktoren für eine Periimplantitis, die einen Implantatverlust bedeuten kann, vor, sollten diese minimiert oder ausgeschaltet werden. So sollte bei einer bestehenden Parodontose eine konsequente Behandlung durchgeführt, bei Rauchern das Rauchen aufgegeben und beim Zähneknirschen eine Schiene getragen werden, um das Zahnimplantat zu schützen.
Implantatpflege
Für den langfristigen Erhalt des Implantats ist es unerlässlich, das Implantat und das umgebende Zahnfleisch sorgfältig zu pflegen und gesund zu erhalten, um eine Entzündung zu verhindern.
Beim täglichen Putzen sollte besonders auf die Reinigung des Spalts zwischen Zahnfleisch und Implantat geachtet werden, da verhindert werden muss, dass über diesen Bakterien in die Tiefe vordringen. Die Zahnbürste muss schräg angestellt werden, um mit wischenden Bewegungen Beläge zu entfernen, ohne dass dabei das Zahnfleisch verletzt wird. Eine elektrische Zahnbürste, die vor zu großem Anpressdruck warnt, kann dabei Vorteile bieten.
In den Zahn- oder Implantatzwischenräumen müssen je nach Größe des Zwischenraumes (Floss-) Zahnseide oder Interdentalbürsten eingesetzt werden, um Beläge zu entfernen, die die Zahnbürste nicht erreichen kann. Eine halbjährliche professionelle Zahnreinigung ergänzt die tägliche Zahnpflege, sie hilft, nicht ausreichend geputzte Bereiche zu erkennen und bietet Gelegenheit, sich das richtige Vorgehen mit Zahnseide und Interdentalbürsten zeigen zu lassen.
Implantologische Therapie bei Zahnlosigkeit
Die Implantologie hat ihren Ursprung in der Versorgung des zahnlosen Kiefers. Auf Implantaten können sowohl festsitzende Brücken zementiert als auch herausnehmbare Prothesen sicher befestigt werden. Die Anzahl und Positionierung der Implantate und im Fall herausnehmbarer Lösungen die Wahl der Halteelemente hat sowohl einen Einfluss auf den Komfort des Zahnersatzes als auch auf die Höhe der Kosten. In jedem individuellen Fall werden daher verschiedene denkbare Möglichkeiten aufgezeigt und die jeweiligen Vor- und Nachteile besprochen, um die optimale zahnmedizinische Lösung unter Beachtung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses zu finden.
Kosten einer implantologischen Versorgung
Die Kosten einer implantologischen Versorgung setzen sich aus dem Honorar des Zahnarztes für die Durchführung des Eingriffs, dem Preis für den Einkauf des Implantats und der zugehörigen Komponenten sowie den Kosten für den Zahnersatz zusammen.
Aufgrund der vielfältigen Wahlmöglichkeiten ist die Preisspanne, innerhalb derer sich verschiedene denkbare Lösungen befinden, oft sehr groß. Bei der Implantation ist es von Bedeutung, ob Sinuslift und Knochenaufbau durchgeführt werden müssen, wodurch höhere Kosten entstehen. Die Anzahl der benötigten Implantate hängt von der Restbezahnung und der Art des Zahnersatzes ab. Beispielsweise ist eine Versorgung mit einer implantatgetragenen Teleskopprothese gegenüber einer prothetischen Versorgung mit Halteelementen wie Kugelankern teurer, auch da in der Regel mehr Implantate benötigt werden, dafür sind der Komfort und die Abstützung bei dieser Versorgung optimal.
In welcher Höhe sich die gesetzliche Krankenkasse an den Kosten beteiligt, ist vom Befund – wie groß ist eine Lücke und wo befindet sie sich, wie ist der Zustand der noch vorhandenen Zähne? – und vom Bonusheft abhängig. Die Höhe des Zuschusses wird im Rahmen der Genehmigung des Heil- und Kostenplans vorab geklärt. Bei privat krankenversicherten Patienten oder bei Vorliegen einer Zahnzusatzversicherung werden die Kosten für Zahnersatz unterschiedlich erstattet, je nach den Bedingungen des geschlossenen Vertrags. Es sollte daher vorab ein Kostenplan eingereicht werden, um die Höhe der Erstattung zu erfahren.
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